Sonntag, 7. Juli 2013

The Day after Tomorrow

Am Samstag um 04.00 ging es am Flughafen Kloten los. Das Material war schnell auf die verschiedenen Koffer aufgeteilt, sodass das Check-In erfolgen konnte. Dies wäre eigentlich keine Rede wert, wäre da nicht dieses Phänomen von „Frauen und Technik“, was dazu führte, dass jeder zwar vier persönliche Boardingkarten hatte, jedoch  nicht genügend Gepäckbarcodes. Diese Situation liess sich problemlos meistern, doch bereits stapfte ein Schäfchen auf eigenen Wegen. Schlussendlich fanden sich alle im Flieger wieder – welcher aufgrund eines technischen Problems erst mit einer Stunde Verspätung startete. Die restliche Reiseroute nach Rio de Janeiro verlief problemlos.
Jassrunde in Rio während dem Einchecken
In Rio mussten wir das gesamte Gepäck in Empfang nehmen und für einen Inlandflug neu einchecken. Und durch diesen Ablauf entstand eine liebevolle Beziehung zwischen dem TAM-Flughafenpersonal und uns. Obwohl wir nur ein Gepäckstück für eine Person einchecken dürften, teilten wir mit, dass wir 18 dabei haben. Nach 9 eingecheckten Koffern merkte die Angestellte, dass noch weitere Koffer kommen. Von nun an ein Check-In jedoch nur gegen Bezahlung – was nicht in unserem Interesse war. Unsere Forderung stiess auf wenig Anklang, doch die Frage liess regen Fragebetrieb aufkommen. Wir schafften es in der Hierarchie bis zum „3-Sterne-General“, der uns aber nur ein nochmaliges einchecken empfehlen konnte. So gaben wir die zweiten 9 Gepäckstücke auf, und die ersten wurden storniert. Gemäss dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“ verabschiedeten wir uns guten Gewissens zum Gate und jassten. Bis dieser verhängnisvolle Moment kam, welcher alles veränderte. Unsere grimmige Zweit-Check In-Angestellte kam plötzlich mit finsterem Blick zum Gate! Unsere zwei Frontmänner mussten sie
Schlafen am Flughafen Rio

zum Check-In zurückbegleiten, wo sie vor der Tatsache standen: 9 Gepäckstücke für 2400.- Reais bezahlen oder nicht fliegen. Unsere Weigerung stiess auf taube Ohren, wodurch das Flugzeug ohne uns startete. Wir mussten taten- und infolos am Gate ausharren. Nach zwei Stunden klärte ein Anruf die Situation und wir fanden uns mit unserem ganzen, anscheinend bereits be- und später entladenen Gepäck wieder am Check-In, mit der Aussicht, am nächsten morgen früh abzufliegen. Sämtliche Bemühungen zeigten keine Früchte und so durften wir eine Nacht am Flughafen von Rio verbringen. Etwas konsterniert und angeschlagen, meisterten wir diese Herausforderung und machten uns voller Tatendrang um 05.00 auf, das Material in weniger Koffer als bisher zu verteilen. Schlussendlich gaben wir 11 Gepäckstücke auf, welche gesamthaft jedoch 69kg Übergewicht hatten. Und nun mussten wir bezahlen – jedoch mehr als die Hälfte weniger als am Vorabend… Wir machten uns mit 8 restlichen grossen Stocktaschen zum Gate auf, wo wir bereits vor der Sicherheitskontrolle aus dem Verkehr gezogen wurden. Auch diese mussten also eingecheckt und bezahlt werden – schlussendlich machte der effektiv bezahlte Betrag für total 1 Tasche mehr als am Vortag genau die Hälfte aus. Das soll einer nachvollziehen… Endlich im Flugzeug, waren wir froh, demnächst in Curitiba an unserer ersten Station einzutreffen. Der kurze Flug wurde für kollektiven Schlaf genutzt. Alle Koffer und Teammitglieder erreichten damit gemeinsam den Ausgang in Curitiba, wo wir bereits sehnlichst erwartet wurden. Das Gepäck in den VW-Bus und los zu unserer Homebase, wo wir kurz später eintrafen. Nach einem „Morgenessen“ um zirka elf Uhr ging es ans Einpuffen und Duschen. Die verbliebene Zeit bis zum „Mittagessen“ in der Mitte des Nachmittages wurde genutzt für Internet-surfen und ein besseres kennenlernen.
Mit den Stocktaschen zum Gate

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen