Am Samstag um 04.00 ging es am Flughafen Kloten los. Das
Material war schnell auf die verschiedenen Koffer aufgeteilt, sodass das
Check-In erfolgen konnte. Dies wäre eigentlich keine Rede wert, wäre da nicht
dieses Phänomen von „Frauen und Technik“, was dazu führte, dass jeder zwar vier
persönliche Boardingkarten hatte, jedoch
nicht genügend Gepäckbarcodes. Diese Situation liess sich problemlos
meistern, doch bereits stapfte ein Schäfchen auf eigenen Wegen. Schlussendlich
fanden sich alle im Flieger wieder – welcher aufgrund eines technischen
Problems erst mit einer Stunde Verspätung startete. Die restliche Reiseroute
nach Rio de Janeiro verlief problemlos.
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Jassrunde in Rio während dem Einchecken |
In Rio mussten wir das gesamte Gepäck in Empfang
nehmen und für einen Inlandflug neu einchecken. Und durch diesen Ablauf
entstand eine liebevolle Beziehung zwischen dem TAM-Flughafenpersonal und uns.
Obwohl wir nur ein Gepäckstück für eine Person einchecken dürften, teilten wir
mit, dass wir 18 dabei haben. Nach 9 eingecheckten Koffern merkte die
Angestellte, dass noch weitere Koffer kommen. Von nun an ein Check-In jedoch
nur gegen Bezahlung – was nicht in unserem Interesse war. Unsere Forderung
stiess auf wenig Anklang, doch die Frage liess regen Fragebetrieb aufkommen.
Wir schafften es in der Hierarchie bis zum „3-Sterne-General“, der uns aber nur
ein nochmaliges einchecken empfehlen konnte. So gaben wir die zweiten 9
Gepäckstücke auf, und die ersten wurden storniert. Gemäss dem Motto „aus den
Augen, aus dem Sinn“ verabschiedeten wir uns guten Gewissens zum Gate und
jassten. Bis dieser verhängnisvolle Moment kam, welcher alles veränderte. Unsere
grimmige Zweit-Check In-Angestellte kam plötzlich mit finsterem Blick zum Gate!
Unsere zwei Frontmänner mussten sie
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Schlafen am Flughafen Rio |
zum Check-In zurückbegleiten, wo sie vor
der Tatsache standen: 9 Gepäckstücke für 2400.- Reais bezahlen oder nicht
fliegen. Unsere Weigerung stiess auf taube Ohren, wodurch das Flugzeug ohne uns
startete. Wir mussten taten- und infolos am Gate ausharren. Nach zwei Stunden
klärte ein Anruf die Situation und wir fanden uns mit unserem ganzen,
anscheinend bereits be- und später entladenen Gepäck wieder am Check-In, mit
der Aussicht, am nächsten morgen früh abzufliegen. Sämtliche Bemühungen zeigten
keine Früchte und so durften wir eine Nacht am Flughafen von Rio verbringen. Etwas
konsterniert und angeschlagen, meisterten wir diese Herausforderung und machten
uns voller Tatendrang um 05.00 auf, das Material in weniger Koffer als bisher
zu verteilen. Schlussendlich gaben wir 11 Gepäckstücke auf, welche gesamthaft
jedoch 69kg Übergewicht hatten. Und nun mussten wir bezahlen – jedoch mehr als
die Hälfte weniger als am Vorabend… Wir machten uns mit 8 restlichen grossen Stocktaschen
zum Gate auf, wo wir bereits vor der Sicherheitskontrolle aus dem Verkehr
gezogen wurden. Auch diese mussten also eingecheckt und bezahlt werden –
schlussendlich machte der effektiv bezahlte Betrag für total 1 Tasche mehr als
am Vortag genau die Hälfte aus. Das soll einer nachvollziehen… Endlich im Flugzeug,
waren wir froh, demnächst in Curitiba an unserer ersten Station einzutreffen.
Der kurze Flug wurde für kollektiven Schlaf genutzt. Alle Koffer und
Teammitglieder erreichten damit gemeinsam den Ausgang in Curitiba, wo wir
bereits sehnlichst erwartet wurden. Das Gepäck in den VW-Bus und los zu unserer
Homebase, wo wir kurz später eintrafen. Nach einem „Morgenessen“ um zirka elf
Uhr ging es ans Einpuffen und Duschen. Die verbliebene Zeit bis zum
„Mittagessen“ in der Mitte des Nachmittages wurde genutzt für Internet-surfen
und ein besseres kennenlernen.
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Mit den Stocktaschen zum Gate |
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